Beurteilung der familiären Situation

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Anamneseerhebung im sozialen Nahbereich

Im Rahmen der Anamneseerhebung sollten sich der behandelnde Arzt unbedingt auch ein Bild bezüglich des Vorkommens von Belastungsfaktoren im sozialen Umfeld des Kindes bzw. Jugendlichen machen.

Hierbei können Fragen zur Familiensituation helfen:

  • Wer gehört zur Familie?
  • Ist jemand weggegangen (Todesfall, Partnerverlust, Trennung) oder dazugekommen (Geschwisterkind, neuer Partner)?
  • Wen gibt es sonst noch an Angehörigen?
  • Wie geht es den Eltern, der Mutter?
  • Wie kommt die Mutter mit dem Kind (den Kindern) zurecht?
  • Gibt es Konflikte in der Familie (mit dem Kind, Partner, Alkohol, Schulden)?
  • Hat das Kind schulische Probleme?
  • Wie ist die Wohnsituation?
  • Gibt es Spielsachen für das Kind, hat es ein eigenes Bett?
  • Wie ist der Kontakt zu Angehörigen?
  • Gibt es Nachbarn, Freunde, Bekannte, an die man sich auch im Notfall wenden kann?
  • Wer hat die bisherigen Vorsorgeuntersuchungen gemacht?
  • Haben die Eltern oder das Kind Kontakt zum Jugendamt oder Beratungsstellen?

Hausbesuch

Bei einem Hausbesuch kann der Arzt den Lebensraum des Kindes beurteilen. Der niedergelassene Arzt hat gegenüber dem Klinikarzt den Vorteil, die soziale Situation und die Lebenssituation des Kindes zu sehen und in seine differentialdiagnostischen Überlegungen mit einfließen zu lassen.